Der Rodelsport in Unterammergau

Der Schlittensport hat in Unterammergau eine lange Tradition. Schon lange vor der Gründung des Wintersportvereins im Jahre 1924 wurde der Schlittensport betrieben. Im Ammertal verlocken die vielen Berghänge zum Schlittenfahren. Im Sprachgebrauch hat sich der Begriff Naturrodeln durchgesetzt, und er wird auch von den Verbänden, die sich mit diesem Sport befassen, verwendet.

Nach Gründung des Wintersportvereins 1926 wurden Vereinsmeisterschaften für die Jugend und die Senioren ausgefahren. Gerodelt wurde auf Berghängen und Holzabfuhrwegen. Es fällt auf, dass die Rennen auf sehr langen Strecken ausgetragen wurden.
Am 10. Januar 1931 wurde ein Rodelrennen bei den Pürschlinghäusern gestartet, die Bestzeit betrug für die 6000 m lange Strecke 8:20 Minuten. Gerodelt wurde mit den normalen Davoser Schlitten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte 1949 die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen werden. Nun kamen die schnellen Rennrodel zum Einsatz. Ab 1958 führte der WSV (Wintersportverein) viele Rennen durch: Deutsche, Süddeutsche und Bayerische Meisterschaften, Pokalrennen des BBSV (Bayerischer Bob- und Schlittensportverband) und Rodeln um den Graf Landsberg Pokal. Der WSV besuchte viele auswärtige Rodelrennen, z.B. in Ohlstadt, Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Schlehdorf, Hausham, Kreuth, Rottach-Egern, Schliersee, Königsee und Berchtesgaden. Damals hatte der WSV 30 aktive Rodler. Hier ist vor allem Sepp Berger hervorzuheben, der den Rennrodelsport auf Naturbahn 1957 nach Unterammergau brachte und diesen auch weiter förderte, indem er die Jugend für diesen Sport begeistern konnte und lange Jahre unterstützte.

In diesen Jahren nahm das Rodeln auf Kunstbahnen einen großen Aufschwung, es wurde 1964 olympische Disziplin. Dadurch wurde das Rodeln auf der Naturbahn etwas in den Hintergrund gedrängt. Auf der Naturbahn muss der Rodler seine Ideallinie selber finden, er muss die Kurventechnik beherrschen, Talent und Mut zeigen.

Im Jahr 1967 wurde das Rennrodeln auf Naturbahn um den Europapokal zusammen mit Inzing (Österreich), Olang (Italien) und dem WSV Unterammergau gegründet. Seit dieser Zeit nahmen die Rodler auch an internationalen Rennen teil. Die erfolgreichsten Naturbahnrodler vom WSV Unterammergau waren Vitus Gansler und Hans Noll, die mehrere Deutsche Meistertitel und vorderste Platzierungen bei Internationalen Rodelveranstaltungen vorweisen können.

Die bisherige Rodelstrecke Pürschlingweg konnte wegen der vielen Fußgänger nicht mehr benützt werden. Ab 1972 wurde im Rahmen der Flurbereinigung eine neue Rodelbahn geplant. Sie konnte 1977, Dank der großen Unterstützung durch die Gemeinde, den Grundstückseigentümern und dem großen Arrangement von Hans Götschl, als Initiator in Betrieb genommen werden. Neben der neuen Bahn, auf der nun viele nationale und internationale Rennen ausgefahren werden, verfügte der WSV mit Hans Götschl und Volker Schönhuber sen. über zwei sehr aktive Funktionäre die über mehrere Jahrzehnte den Naturrodelsport förderten. Aus dem WSV gingen viele Deutsche und Bayerische Meister im Naturbahnrodeln hervor.

Die Rodelbahn wurde 1992 und 1999 umgebaut. Im Jahre 1992 wurden nur ein Teilbereich der Bahn verlegt. Sieben Jahre später erfolgte dann ein weitreichender Bahnumbau, bei dem einige Stellen entschärft und somit das Gefälle vermindert werden konnte.
Dies war notwendig, da die Bahn damals nicht mehr den Anforderungen und Vorschriften des Internationalen Rodelverbandes entsprach. Außerdem wurde die komplette Strom- und Wasserversorgung saniert und erweitert. Die Bahntrasse wurde verbreitert, eine neue Zielhütte errichtet und das Starthaus vergrößert. Jedoch verlor der Rodelsport in Unterammergau an Interesse, da das letzte internationale Rennen, der Europacup 1991, schon weit zurücklag.

Im Jahre 1999 wurde dann die Rodelabteilung gegründet. Ziel dieser Abteilung ist, dass das Rodeln auf Naturbahn wieder einen größeren Stellenwert gewinnt und Nachwuchs an diesen Sport herangeführt wird.

Ab 1999 wurden wieder international besetzte Rennen durchgeführt. Beispielsweise gelang es erstmals ein Rollenrodelrennen im Sommer auf der Forststraße neben der Naturrodelbahn mit großem Erfolg auszurichten. Neben den sportlichen Leistungen war bei diesem Rollenrodelrennen auch ein großes Zuschauerinteresse vorhanden.

Am 1. und 2. Januar 2000 wurde das Rodeln um eine neue Sportart ergänzt: Auf der Rodelbahn wurde ein Europacup-Rennen mit Hornschlitten ausgefahren. Die Sportler und die 3000 Zuschauer waren von dem rasanten Sport begeistert.

Jedoch der bisherige Höhepunkt war die Ausrichtung eines Weltcuprennens im Naturbahnrodeln 2001.

2001Holder wurde gekauft, Erdkabelverlegung von Eisstockhütte bis Zielhaus

 

200223.11. Jahreshauptversammlung in der Steckenbergalm

ab 19.12. war Beginn mit dem Einbau von Kunstschnee

Anbau Marxls Stadel, Anbau Zielhütte

 

200301.02. Hornschlittenrennen

01.03. Vereinsmeisterschaft

22.02. Außenwette von ZDF „Wetten dass“

21.06. Jahreshauptversammlung in der Forelle

23.08. Helferfest

 

2004Wasserleitungsbau, Stromkabel, Schwachstrom (Beginn) Teilbereich bis Marxls Stadel

3./4.01. Hornschlittenrennen

24.01. Vereinsmeisterschaft

29.02. Bayer. Rennrodelmeisterschaft

14.03. Siegerehrung Vereinsmeisterschaft in der Steckenbergalm

Probebeleuchtung aufgebaut

 

2005Febr. Ausflug zur WM nach Latsch, 18 Teilnehmer

20.02. Vereinsmeisterschaft

07.03. Landratsamt Baugenehmigung Bahnbeleuchtung

20.03. Siegerehrung Vereinsmeisterschaft in der Steckenbergalm

Bahnbeleuchtung installiert, am Jugendstart wurde das Starthaus gebaut, die restliche Wasserleitung bis Start wurde noch verlegt, Stromkabel wurde bis Jugendstart erneuert.

05.06. Jahreshauptversammlung im Stern

Aufgrund der durchgeführten Erdarbeiten wurde die Rodelbahn abgezogen und die entstande-nen Unebenheiten dadurch ausgeglichen. Lautsprecheranlage wurde zum Teil erneuert

30.07. Helferfest (Starthaus)

13.12. Kreisentscheid der Landkreisschulen

16.12. erstes Gästerodeln bei Flutlicht

 

200606.01. Bayer. und Deutsche Meisterschaft auf RR,

ab 5.30 Uhr Übertragung im ZDF Morgenmagazin, Live-Schaltung bis 9.00 Uhr,

Wettervorhersage mit Interviews über den Rodelsport

21./22.01. Hornschlittenrennen

Im Winter jeden Mittwoch Nachwuchstraining

4./5.02. Rodellehrgang bei Patrik Clement

12.02. Vereinsmeisterschaft

26.02. Sportrodelveranstaltung „Ammertaler Rodelcup“, 33 Teilnehmer

28.02. Maschkerer Rodelrennen (30 urige Schlitten)

2 Wasserbehälter am Starthaus und 1 bei Götschl-Kurve gebaut (mit je 1000 Liter, insgesamt 6 Behälter) ca. 30 Kubikmeter Auffüllkies bei „S1“-Kurve aufgetragen

05.09. Jahreshauptversammlung in der Forelle

Wassermengenanzeige eingebaut

03.10. Einladung Torsten Castl, Galopprennen in München/Riem, Fahrt mir Richter Alfred



Aufgrund der erfolgreichen Veranstaltungen in den letzten Jahren, wird der WSV Unterammergau auch in Zukunft internationale Großveranstaltungen durchführen und die Nachwuchsarbeit weiter intensivieren.

Bericht vom RC Kreuth